Kirchborchen feierte 1000-jähriges Bestehen

Am 21. und 22. September 2024 feierte der Ort Kirchborchen rund um die St. Michaelskirche, das 1000-jährige Bestehen. Der ausrichtende „KIRCHBORCHEN(ER)LEBEN e.V.“ hatte in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und Institutionen ein umfangreiches Programm erstellt. Die Bürgerstiftung Zukunft Borchen hat das Jubiläumsfest finanziell unterstützt.

U.a. wurde ein Mittelalterlager aufgebaut, in dem das Leben in früherer Zeit nachgestellt und erfahren werden konnte. Dazu passend wurde von Drechselarbeiten über Zinngießerei und Klöppelarbeiten bis hin zum Sauerkrautstampfen an mehreren Ständen altes Handwerk präsentiert; zudem sorgten Gaukler Alf, die Musikgruppe „Hilde Wummel“ und die Schwertkämpfer des SC Borchen für entsprechende Unterhaltung.

Auch die Partnerstädte der Gemeinde Borchen, Noyen-sur-Sarthe in Frankreich, Am Mellensee in Brandenburg und Schwarzenberg im Erzgebirge waren vertreten, letztere mit den eigens hierfür angereisten Böllerschützen, die die Feierlichkeiten mit Schüssen aus ihren Kanonen eröffneten und sodann die anwesende Bevölkerung zum Armbrustschießen einluden.

Im Garten des Schwesternhauses St. Vincenz zeigten die Pfadfinder aus Nordborchen, wie es sich in einer Jurte und drum herum leben lässt. Ausgestellte Oldtimer und historische Fahrräder zeugten von der Mobilität in früheren Zeiten. In einer Videosequenz konnte man zudem einen Eindruck von der Beschwerlichkeit des Reisens in der Vergangenheit gewinnen.

Die Ordensschwestern selbst nutzen die Gelegenheit, das Klosterleben zu präsentieren und ausgewählte Räume innerhalb des St. Vincenz-Hauses zugänglich zu machen. Ein Flohmarkt mit selbst hergestellten Produkten und Erzeugnissen lud zum Stöbern ein, für das leibliche Wohl sorgten die Schwestern mit Kaffee und Waffeln.

Neben den im Heimatmuseum deponierten allerlei Gebrauchsgegenständen fanden sich auf den Höfen Fromme und Schäfers landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge und Maschinen aus alter Zeit. Darüber hinaus konnten dort weitere interessante Requisiten begutachtet werden, so etwa eine Kübelspritze der Feuerwehr, ein ehemaliges Rettungsfahrzeug der Malteser oder ein altes Dienstmotorrad der Polizei, mit dem der Ortspolizist in den 50er-Jahren auf Streife fuhr.

Die Caritas-Sozialstation, die Flüchtlingshilfe, die Jugendhilfe Schloß Hamborn, Kindertageseinrichtungen und die Bundeswehr gaben einen informativen Einblick in ihre jeweilige Arbeit.

Die Grundschule blickte zurück auf das Schulleben in der Vergangenheit, während die Sekundarschule einen Ausflug zu den Überresten der mittelalterlichen Wallburg nahe Gellinghausen und dem dort angelegten archäologischen Lehrpfad anbot.

Auch die örtlichen Vereine und verschiedene Gewerbebetriebe brachten sich durch Informationsstände und ihre jeweilige individuelle Art in das Dorfjubiläum ein.

Da das Jubiläum auf religiösen Wurzeln gründet, begann der offizielle Teil am Samstagabend mit einer ökumenischen Andacht. Anschließend – im Rahmen eines Heimatabends – hielt der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Carsten Linnemann als Schirmherr der Veranstaltung die Festansprache. Grüße überbrachten Landrat Christoph Rüther, Borchens Bürgermeister Uwe Gockel sowie die Bürgermeister der Partnergemeinden Ruben Gehart (Schwarzenberg) und Tobias Krüger (Am Mellensee).

Am Sonntag stand sodann ein kath. Gottesdienst in der St. Michael-Kirche auf dem Programm. Ein Orgelkonzert am Sonntagnachmittag rundete die kirchlichen Feierlichkeiten ab.

Ansonsten boten Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat eine Ausstellung zur Dorf- und Kirchengeschichte sowie Turmbesteigungen und Orgelbesichtigungen an. Wer sich für die Geschichte des Ortes interessiert, hatte die Möglichkeit zum Erwerb verschiedenster Chroniken und zur Besichtigung der beeindruckenden Ausstellung zur Heinrichsflut im Jahre 1965, die in Kirchborchen und weiten Teilen des Altenautals verheerende Auswirkungen mit sich brachte.

Der zweite Tag stand zusätzlich im Zeichen des Weltkindertages, der jährlich weltweit stattfindet und auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder sowie speziell die Kinderrechte aufmerksam machen soll. Unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“ präsentierten sich neben dem Kreisjugendamt eine Vielzahl von caritativen Einrichtungen, Hilfsorganisationen und anderen Institutionen mit Spiel, Spaß und Informationen für die ganze Familie.

Mit in- und ausländischen Spezialitäten wurde für das kulinarische Wohl gesorgt und auf der Hauptbühne stellten an beiden Tagen Musik-, Gesangs- und Tanzgruppen ihr Können unter Beweis.